Bestäubte Cannabispflanze erkennen – Anzeichen, Ursachen und Lösungen
Inhaltsverzeichnis: Bestäubte Cannabispflanze erkennen – Anzeichen, Ursachen und Lösungen
Viele Grower setzen alles daran, dichte, harzige Blüten ohne Samen zu ernten. Doch manchmal kommt es anders – die Pflanze wird bestäubt, und plötzlich steckt sie ihre Energie nicht mehr in die Harzproduktion, sondern in Samenbildung. Das senkt den THC-Gehalt und macht die Blüten weniger wertvoll.
Aber woran erkennt man eine Bestäubung? Welche Ursachen gibt es, und wie lässt sich das vermeiden? Genau darum geht es in diesem Artikel. Wir erklären die wichtigsten Anzeichen, zeigen, was du im Ernstfall tun kannst, und geben Tipps, um zukünftige Bestäubungen zu verhindern. Wer seine Pflanzen gut im Blick behält, kann sich am Ende über eine starke und aromatische Ernte freuen.
So erkennst du eine bestäubte Cannabispflanze
Eine bestäubte Cannabispflanze zeigt deutliche Veränderungen, die sich vor allem an den Blüten bemerkbar machen. Der offensichtlichste Hinweis ist die Samenbildung. Statt klebriger, harziger Blüten entwickelt die Pflanze feste, kompakte Blüten, in denen kleine, harte Samen heranwachsen. Wenn du eine Knospe zwischen den Fingern drückst, fühlt sie sich oft härter an als gewohnt.
Ein weiteres Anzeichen ist der Rückgang der Harzproduktion. Da die Pflanze ihre Energie in die Samenbildung steckt, sind die Blüten weniger klebrig und glänzend. Dadurch nimmt auch der typische, intensive Cannabisduft ab, da weniger Terpene produziert werden. Zusätzlich verfärben sich die Blütenhaare (Pistillen) oft frühzeitig braun, auch wenn die Pflanze noch nicht erntereif ist.
Wer sich unsicher ist, kann eine Blüte vorsichtig öffnen. Finden sich darin kleine, helle bis dunkelbraune Samen mit harter Schale, ist die Bestäubung bestätigt. Sobald eine Pflanze bestäubt wurde, steckt sie ihre gesamte Energie in die Samenbildung – das senkt den THC-Gehalt erheblich und macht die Blüten für den Konsum weniger attraktiv.
Unterschiede zwischen bestäubten und unbestäubten Cannabispflanzen
Der Unterschied zwischen einer bestäubten und einer unbestäubten Cannabispflanze zeigt sich vor allem in der Qualität der Blüten. Während unbestäubte Pflanzen dichte, harzige und stark duftende Blüten produzieren, konzentrieren sich bestäubte Pflanzen auf die Samenbildung. Das führt nicht nur zu weniger Harz, sondern auch zu einer veränderten Struktur der Blüte.
Bestäubte Pflanzen haben oft härtere, kompaktere Blüten, die beim Zerdrücken kleine, feste Samen enthalten. Im Gegensatz dazu sind unbestäubte Blüten weicher, klebriger und frei von Samen. Auch der Geruch ist bei unbestäubten Pflanzen intensiver, da mehr Terpene produziert werden. Ein weiteres deutliches Merkmal ist die Verfärbung der Blütenhaare (Pistillen). Während diese sich bei einer unbestäubten Pflanze erst in der Endphase braun färben, geschieht das bei bestäubten Pflanzen oft deutlich früher.
Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Unterschiede zusammen:
Merkmal | Bestäubte Pflanze | Unbestäubte Pflanze |
---|---|---|
Blütenstruktur | Feste, kompakte Blüten mit Samen | Dichte, fluffige Blüten ohne Samen |
Harzproduktion | Gering, Blüten sind weniger klebrig | Hoch, Blüten sind stark klebrig |
Geruch | Schwächer, weniger Terpene | Intensiver, starke Terpenproduktion |
Blütenhaare | Verfärben sich frühzeitig braun | Bleiben lange weiß, färben sich spät braun |
THC-Gehalt | Niedriger, da Energie in Samenbildung fließt | Höher, da Fokus auf Harzproduktion |
Diese Unterschiede sind wichtig, um bestäubte Pflanzen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen.
Ursachen für eine bestäubte Cannabispflanze
Eine Bestäubung passiert oft durch männliche Cannabispflanzen, hermaphrodite Pflanzen oder Fremdpollen aus der Umgebung. Männliche Pflanzen bilden keine Blüten, sondern Pollensäcke, die feinen, gelben Pollen freisetzen. Wird dieser auf weibliche Pflanzen übertragen, beginnt die Samenbildung – deshalb sollten männliche Pflanzen frühzeitig entfernt werden.
Auch hermaphrodite Pflanzen können zur Bestäubung führen, da sie sowohl weibliche als auch männliche Blüten entwickeln. Das passiert oft durch Stress, etwa durch Lichtlecks, Temperaturschwankungen oder mechanische Schäden. Hermaphroditen können sich selbst und andere Pflanzen bestäuben und sollten daher direkt aussortiert werden.
Selbst wenn nur weibliche Pflanzen im Garten stehen, kann Pollen von außen kommen. Wind kann Cannabis-Pollen über mehrere Kilometer transportieren, und auch Insekten können ihn verbreiten. Deshalb ist es wichtig, Outdoor-Grows auf mögliche Pollenquellen in der Umgebung zu überprüfen.
Was tun, wenn deine Cannabispflanze bestäubt wurde?
Wenn eine Cannabispflanze bestäubt wurde, lässt sich das nicht mehr rückgängig machen – die Samenbildung ist in vollem Gange, und der THC-Gehalt bleibt niedrig. Trotzdem musst du die Pflanze nicht wegwerfen, denn es gibt einige sinnvolle Möglichkeiten, sie weiterzuverwenden:
- Samen ernten und nutzen: Falls die Bestäubung kontrolliert erfolgt ist, kannst du die Samen für zukünftige Anzuchten verwenden. Bei unbekannter Bestäubung besteht jedoch das Risiko unerwünschter Eigenschaften.
- Blüten weiterverwerten: Auch wenn sie weniger THC enthalten, lassen sich bestäubte Blüten für Extrakte, Edibles oder Tinkturen nutzen. Zum Rauchen oder Vaporisieren sind sie weniger geeignet.
- Ursache der Bestäubung finden: Prüfe, ob eine männliche oder hermaphrodite Pflanze in deinem Grow der Auslöser war. Falls ja, kannst du durch regelmäßige Kontrollen künftige Bestäubungen verhindern.
- Outdoor-Grows schützen: Falls die Bestäubung durch Fremdpollen kam, helfen Hecken, Pollenschutznetze oder eine überdachte Anbauweise, um deine Pflanzen besser abzuschirmen.
Je früher du bestäubte Pflanzen erkennst, desto besser kannst du darauf reagieren und künftige Ernten schützen.
Fazit
Eine bestäubte Cannabispflanze ist zwar nicht ideal für den Konsum, aber sie muss nicht umsonst gewachsen sein. Wer die Anzeichen früh erkennt, kann schnell reagieren und künftige Ernten schützen. Männliche und hermaphrodite Pflanzen sollten so früh wie möglich entfernt werden, um eine ungewollte Bestäubung zu vermeiden. Falls es doch passiert, lassen sich die Samen für zukünftige Anzuchten nutzen oder die Blüten zu Edibles und Extrakten verarbeiten.
Die beste Strategie ist immer Prävention – regelmäßige Pflanzenkontrolle, gute Anbauplanung und Schutz vor Fremdpollen helfen dabei, hochwertige, harzige Blüten ohne Samen zu ernten. Wer aufmerksam bleibt, kann sich am Ende über eine starke und aromatische Ernte freuen.