VPD-Tabelle für Cannabis: Optimale Feuchtigkeitskontrolle im Grow-Raum

VPD-Tabelle für Cannabis: Optimale Feuchtigkeitskontrolle im Grow-Raum

Niklas Bergmann, M.A.

Bioquímico, autor especializado

Inhaltsverzeichnis: VPD-Tabelle für Cannabis: Optimale Feuchtigkeitskontrolle im Grow-Raum

Die VPD-Tabelle (Vapor Pressure Deficit) ist für Grower eines der wichtigsten Werkzeuge, um die besten Wachstumsbedingungen für ihre Pflanzen zu schaffen. Egal, ob du Cannabis, Gemüse oder andere Pflanzen anbaust – der VPD hilft dir dabei, die richtige Balance zwischen Luftfeuchtigkeit und Temperatur zu finden. Diese beiden Faktoren haben einen enormen Einfluss darauf, wie gut deine Pflanzen atmen, Nährstoffe aufnehmen und wachsen.

Ein optimaler VPD-Wert fördert nicht nur das gesunde Wachstum, sondern schützt deine Pflanzen auch vor häufigen Problemen wie Schimmel, Fäulnis und verwelkten Blättern. Besonders beim Cannabis-Anbau kann ein unausgeglichener VPD die Pflanzen stark stressen, was zu verminderten Erträgen oder schlechter Qualität führen kann. Mit der richtigen VPD-Tabelle kannst du sicherstellen, dass deine Pflanzen stets in der perfekten Umgebung gedeihen – unabhängig von der Wachstumsphase. In diesem Blog erklären wir dir, was es mit dem VPD genau auf sich hat, warum er so wichtig ist und wie du ihn effektiv für deinen Grow-Raum nutzen kannst.

Was ist der VPD (Vapor Pressure Deficit)?

Der Vapor Pressure Deficit (VPD) beschreibt die Differenz zwischen der Feuchtigkeit, die die Luft bei einer bestimmten Temperatur maximal halten kann, und der tatsächlich vorhandenen Feuchtigkeit. Einfach gesagt: Er zeigt an, wie „durstig“ die Luft nach Wasser ist. Dieser Wert ist entscheidend, weil er das Transpirationsverhalten der Pflanzen beeinflusst – also die Fähigkeit der Pflanze, Wasser über ihre Blätter abzugeben.

Ein ausgewogener VPD sorgt dafür, dass die Pflanze genau die richtige Menge an Feuchtigkeit verliert. Ist der VPD zu niedrig, kann die Pflanze nicht richtig transpirieren, was zu übermäßiger Feuchtigkeit führt und Probleme wie Schimmel begünstigt. Ist der VPD hingegen zu hoch, verdunstet zu viel Wasser aus den Blättern, und die Pflanze vertrocknet oder zeigt Anzeichen von Stress. Deshalb ist es so wichtig, den VPD genau im Blick zu behalten und mithilfe einer VPD-Tabelle das perfekte Gleichgewicht zwischen Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu finden.

Wie wird der VPD-Wert berechnet?

Die Berechnung des VPD-Wertes mag auf den ersten Blick kompliziert wirken, ist aber relativ einfach, wenn du die richtigen Werte zur Hand hast. Der VPD hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab:

1. Lufttemperatur: Je wärmer die Luft, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen.

2. Relative Luftfeuchtigkeit (RH): Dieser Wert gibt an, wie viel Prozent der maximalen Feuchtigkeit, die die Luft bei der aktuellen Temperatur halten kann, bereits vorhanden ist.

Die VPD-Formel kombiniert diese beiden Werte, um zu berechnen, wie viel „Platz“ noch für Wasserdampf in der Luft ist. So kannst du ermitteln, ob die Umgebung deiner Pflanzen zu feucht, zu trocken oder genau richtig ist.

Zum Glück musst du den VPD nicht immer selbst berechnen – VPD-Tabellen und Online-Rechner nehmen dir die Arbeit ab. Mit diesen Tools kannst du schnell die optimalen Bedingungen für deine Pflanzen festlegen, indem du einfach die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit eingibst. Besonders in Grow-Räumen, wo stabile Bedingungen über Erfolg oder Misserfolg entscheiden, ist das eine große Hilfe.

Die Bedeutung der VPD-Tabelle für den Pflanzenanbau

Eine VPD-Tabelle ist für Grower ein praktisches Hilfsmittel, um schnell und einfach den idealen VPD-Wert zu ermitteln. Sie zeigt an, welche Temperatur und Luftfeuchtigkeit für bestimmte Pflanzenstadien optimal sind. Besonders beim Cannabis-Anbau, aber auch bei anderen Pflanzen wie Tomaten oder Gurken, spielt der VPD eine zentrale Rolle. Jede Wachstumsphase, ob Keimung, Vegetation oder Blüte, hat ihre eigenen Bedürfnisse, und die VPD-Tabelle hilft dir, diese präzise zu steuern.

Warum ist das so wichtig? Ein zu niedriger VPD-Wert bedeutet, dass die Luft fast gesättigt ist und die Pflanze weniger transpirieren kann. Das führt oft zu langsamerem Wachstum und erhöhter Schimmelgefahr. Ein zu hoher VPD-Wert sorgt dagegen für einen Wasserverlust bei den Pflanzen, da sie mehr Feuchtigkeit abgeben, als sie aufnehmen können, was zu Stress und sogar zu Wachstumsstörungen führen kann.

Mit der VPD-Tabelle behältst du die Kontrolle und kannst deine Klimaanlage, Luftbefeuchter oder Entfeuchter so einstellen, dass die Pflanzen genau die Bedingungen bekommen, die sie für ein optimales Wachstum benötigen.

Eine einzelne Cannabis-Pflanze in einer Growbox wird mit Wasser besprüht, um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Das Bild zeigt die Pflanze in einem gut beleuchteten, kontrollierten Umfeld mit einem Fokus auf die Feuchtigkeitspflege.

Optimale Wachstumsbedingungen durch VPD-Tabellen im Cannabis-Anbau

Beim Cannabis-Anbau ist die Verwendung einer VPD-Tabelle besonders hilfreich, da die Pflanze in jeder Phase unterschiedliche Bedürfnisse hat. Die Tabelle gibt dir eine klare Übersicht, welche Kombination aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit die besten Ergebnisse liefert. Diese Werte gelten als Richtlinie, um sicherzustellen, dass die Pflanzen in jeder Wachstumsphase optimal versorgt sind.

Ein Beispiel für typische VPD-Werte im Cannabis-Anbau:

Keimung: Hohe Luftfeuchtigkeit (ca. 70–80 %) und niedriger VPD-Wert von 0,4–0,8 kPa.

Vegetationsphase: Mittlere Luftfeuchtigkeit (ca. 60–70 %) und ein VPD-Wert von 0,8–1,2 kPa.

Blütephase: Geringere Luftfeuchtigkeit (ca. 40–60 %) und ein VPD-Wert von 1,2–1,6 kPa.

Die Tabelle hilft dir, Schwankungen in Temperatur und Feuchtigkeit im Blick zu behalten und entsprechend anzupassen. So kannst du sicherstellen, dass deine Pflanzen immer in der besten Umgebung wachsen. Besonders in der Blütephase, wenn das Risiko von Schimmel oder Trockenschäden höher ist, ist es wichtig, dass du die VPD-Werte regelmäßig überprüfst. Auf diese Weise optimierst du die Qualität und Erträge deiner Pflanzen.

VPD-Tabelle für Cannabis

Beim Cannabis-Anbau ist die präzise Steuerung der Umweltbedingungen entscheidend, um das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen zu optimieren. Die VPD-Tabelle (Vapor Pressure Deficit) hilft dabei, die richtige Balance zwischen Temperatur und Luftfeuchtigkeit in jeder Phase des Pflanzenzyklus zu finden. Jede Phase – von der Keimung bis zur Blüte – erfordert spezifische Bedingungen, um eine optimale Transpiration und Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.

Hier ist eine Übersicht der idealen VPD-Werte, Temperaturen und Luftfeuchtigkeitsbereiche für jede Phase des Pflanzenzyklus:


Detaillierte VPD-Tabelle für Cannabis

Pflanzenzyklusphase VPD [kPa] Temperatur [°C] Relative Luftfeuchtigkeit [%]
Propagation (Keimung) 0,1 – 0,3 22 – 23 75 – 85
Frühe Wachstumsphase 0,4 – 0,8 24 – 34 75 – 80
Späte Wachstumsphase 0,7 – 1,0 24 – 34 55 – 75
Frühe Blütephase 0,8 – 1,2 24 – 34 50 – 75
Späte Blütephase 1,2 – 1,6 24 – 34 40 – 65

Erklärung der Phasen

  1. Propagation (Keimung): In der Keimphase benötigen die Pflanzen eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit (75–85%) und niedrige VPD-Werte (0,1–0,3 kPa), um sicherzustellen, dass sie ausreichend Feuchtigkeit aufnehmen, ohne auszutrocknen.

  2. Frühe Wachstumsphase: Die VPD-Werte steigen in dieser Phase auf 0,4–0,8 kPa. Dies fördert die Transpiration und unterstützt die Wurzelentwicklung, während die Luftfeuchtigkeit weiterhin hoch bleibt (75–80%).

  3. Späte Wachstumsphase: In dieser Phase wird die Luftfeuchtigkeit weiter auf 55–75% gesenkt, um die Pflanze auf die Blüte vorzubereiten. Der VPD-Wert liegt idealerweise zwischen 0,7 und 1,0 kPa, um das Wachstum zu maximieren.

  4. Frühe Blütephase: In der Blütephase steigen die VPD-Werte auf 0,8–1,2 kPa. Eine reduzierte Luftfeuchtigkeit (50–75%) und eine stabile Temperatur unterstützen das Blütenwachstum, während Schimmelbildung vermieden wird.

  5. Späte Blütephase: Am Ende der Blütephase steigt der VPD-Wert weiter auf 1,2–1,6 kPa. Die Luftfeuchtigkeit sinkt auf 40–65%, um die Blütenreife zu fördern und Schimmelrisiken zu minimieren.

Sanlight und LED-Beleuchtung: Einfluss auf die VPD

Die Wahl der richtigen Beleuchtung hat ebenfalls einen großen Einfluss auf den VPD-Wert in deinem Grow-Raum. Moderne LED-Lampen, wie zum Beispiel von Sanlight, erzeugen weniger Wärme im Vergleich zu traditionellen Beleuchtungssystemen. Das bedeutet, dass sie die Lufttemperatur nicht so stark erhöhen, was sich direkt auf den VPD auswirkt.

Wenn du weniger Wärme von den Lampen hast, musst du die Luftfeuchtigkeit im Raum eventuell anpassen, um den optimalen VPD zu erreichen. Zu wenig Wärme kann den VPD senken, was zu einer zu hohen Luftfeuchtigkeit führt – ein idealer Nährboden für Schimmel. Andererseits sind LED-Lampen energieeffizient und ermöglichen dir mehr Kontrolle über das Klima im Raum.

Mit der richtigen VPD-Tabelle und einer guten LED-Beleuchtung kannst du das Mikroklima in deinem Grow-Raum ideal steuern, um das Beste aus deinen Pflanzen herauszuholen. Besonders in der Blütephase kann die Kombination aus einer gleichmäßigen Beleuchtung und einem optimalen VPD-Wert dazu beitragen, die Blütendichte und -qualität zu steigern.

Tipps zur Verwendung der VPD-Tabelle im Grow-Raum

Um die VPD-Tabelle optimal zu nutzen, gibt es ein paar einfache Tipps, die dir helfen, ideale Bedingungen im Grow-Raum zu schaffen:

1. Regelmäßiges Überprüfen der Werte: Überwache regelmäßig die Temperatur und Luftfeuchtigkeit in deinem Grow-Raum. Kleine Schwankungen können den VPD schnell verändern und das Wachstum deiner Pflanzen beeinflussen.

2. Luftzirkulation sicherstellen: Eine gute Belüftung ist entscheidend, um eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu halten. Ventilatoren und Abluftsysteme helfen, die Luft gleichmäßig zu verteilen und verhindern Schimmelbildung.

3. Beleuchtung anpassen: Verwende eine Beleuchtung, die zu deinem Setup passt. Wie bereits erwähnt, haben LED-Lampen wie die von Sanlight den Vorteil, dass sie weniger Wärme abgeben und so die Kontrolle über den VPD erleichtern.

4. Klimasteuerung nutzen: Ein Luftbefeuchter oder Luftentfeuchter kann dir helfen, die Luftfeuchtigkeit im Raum präzise zu steuern. Kombiniert mit einer VPD-Tabelle weißt du genau, wann du die Luftfeuchtigkeit anpassen musst.

5. Technische Hilfsmittel: Nutze digitale Messgeräte oder Apps, um den VPD-Wert zu berechnen und deine Bedingungen automatisch zu steuern. Diese Tools nehmen dir viel Arbeit ab und sorgen dafür, dass du keine wichtigen Anpassungen verpasst.

Mit diesen Tipps kannst du sicherstellen, dass deine Pflanzen immer unter den besten Bedingungen gedeihen – vom Saatgut bis zur Ernte.


Niklas Bergmann, Fachautor

Freut euch auf die Insights von unserem Biochemiker Niklas Bergmann! Mit seinem tiefen Verständnis für alles, was mit Hanf zu tun hat, liefert er euch die neuesten und coolsten Infos direkt in euer Feed. Schnörkellos und klar verpackt er das komplexe Thema Cannabinoide und macht es für euch easy zugänglich. Mit Niklas an der Spitze unseres Wissens-Teams seid ihr immer top informiert.